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KI-gesteuerte Deepfake-Streamer revolutionieren Chinas E-Commerce

In der rasant wachsenden Welt des E-Commerce in China sind KI-gesteuerte Deepfake-Livestreamer dabei, die Art und Weise, wie Marken ihre Produkte vermarkten, radikal zu verändern.

KI-Streamer: Die neue Welle im E-Commerce


Während die meisten Menschen in den frühen Morgenstunden schlafen, sind auf Taobao, Chinas größter E-Commerce-Plattform, zahlreiche Streamer aktiv. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Viele dieser Influencer sind nicht real. Sie sind KI-generierte Klone echter Streamer.

Mit dieser fortschrittlichen Technologie, die realistische Avatare, Stimmen und Bewegungen realer Personen erzeugen – mit Hilfe von Deep Learning trainiert – haben sich diese Deepfakes in Chinas E-Commerce-Plattformen rasant verbreitet.

Laut dem MIT Technology Review können Marken mit nur wenigen Minuten Videomaterial und 1.000 Dollar einen menschlichen Streamer klonen, der rund um die Uhr arbeitet. Dies hat zu einer Welle von Startups und großen Technologieunternehmen geführt, die solche Dienste anbieten.

Deepfakes: Die Evolution im E-Commerce-Bereich

Deepfakes sind nicht neu. Ursprünglich in den späten 2010er Jahren durch einen Reddit-Benutzer bekannt geworden, der Gesichter in Pornografie tauschte, hat sich die Technologie seitdem weiterentwickelt. Nun haben chinesische KI-Unternehmen einen kommerziellen Anwendungsfall gefunden, der sich als äußerst erfolgreich erweist.

Ein Unternehmen namens Silicon Intelligence benötigte ursprünglich 30 Minuten Trainingsvideos, um einen digitalen Klon zu erstellen. Jetzt reicht eine Minute. Und die Kosten für die Erstellung eines solchen Klons sind gesunken.

Interaktion und Anpassungsfähigkeit:

Diese KI-Streamer sind nicht nur passive Avatare. Sie können auf Live-Kommentare reagieren, Marketingstrategien basierend auf der Zuschauerzahl anpassen und sogar mit Produkten vor der Kamera interagieren.

Xiaoice, ein weiteres Unternehmen in diesem Bereich, hat eine Datenbank mit fast hundert vordefinierten Bewegungen, um sicherzustellen, dass die Körper- und Sprachbewegungen der
KI-Streamer übereinstimmen.

Mensch vs. Maschine: Die wirtschaftlichen und ethischen Herausforderungen:

Während diese Technologie beeindruckend ist, wirft sie auch ethische und wirtschaftliche Fragen auf. Werden menschliche Streamer durch ihre KI-Klone ersetzt? Und wie werden die Verbraucher auf diese KI-Streamer reagieren? Es ist bereits schwieriger geworden, als E-Commerce-Livestream-Host in China zu arbeiten und die durchschnittlichen Gehälter sind im Vergleich zu 2022 um 20% gesunken.

Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Transparenz. Douyin, die chinesische Version von TikTok, um dem entgegenzuwirken, hat in einem Dokument im Mai 2023 festgelegt, dass alle von KI generierten Videos deutlich als solche gekennzeichnet sein müssen.

Blick in die Zukunft des E-Commerce

Die Einführung von KI-gesteuerten Deepfake-Streamern in Chinas E-Commerce-Landschaft zeigt das immense Potenzial und die Herausforderungen von KI in der realen Welt. Während die Technologie beeindruckende Fortschritte macht, müssen Unternehmen und Verbraucher die ethischen und praktischen Auswirkungen dieser Entwicklungen sorgfältig abwägen.

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